Die häufigsten Herzkrankheiten und wie man sie vermeidet

Herzkrankheiten gehören nach wie vor zu den häufigsten Todesursachen weltweit, und auch in der Schweiz sind sie ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem. Obwohl die medizinische Versorgung hierzulande ausgezeichnet ist, bleibt die Prävention der Schlüssel, um das Risiko von Herzerkrankungen zu reduzieren. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die häufigsten Herzkrankheiten, ihre Ursachen und wie man ihnen vorbeugen kann.

1. Koronare Herzkrankheit (KHK)

Die Koronare Herzkrankheit ist die häufigste Form der Herzerkrankung. Sie entsteht durch verengte oder verstopfte Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel mit Sauerstoff versorgen. Die Hauptursache ist die Arteriosklerose, also die Ablagerung von Plaque in den Arterienwänden. Symptome können Brustschmerzen (Angina pectoris), Atemnot und im schlimmsten Fall ein Herzinfarkt sein.

Prävention:

• Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und wenig gesättigten Fetten kann das Risiko senken.
• Regelmäßige Bewegung: Mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche stärken das Herz.
• Rauchen vermeiden: Rauchen ist einer der größten Risikofaktoren für KHK. Ein Rauchstopp lohnt sich in jedem Alter.
• Stressmanagement: Chronischer Stress kann das Herz belasten. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen.

2. Herzinsuffizienz

Herzinsuffizienz, auch Herzschwäche genannt, tritt auf, wenn das Herz nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen. Dies kann durch unbehandelte Bluthochdruck, KHK oder frühere Herzinfarkte verursacht werden. Symptome sind Müdigkeit, Atemnot und Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen.

Prävention:

• Blutdruck kontrollieren: Regelmäßige Kontrolle und Behandlung von Bluthochdruck sind entscheidend.
• Gewicht im Blick behalten: Übergewicht belastet das Herz. Eine gesunde Ernährung und Bewegung helfen, das Gewicht zu regulieren.
• Alkohol in Maßen: Übermäßiger Alkoholkonsum kann das Herz schädigen. Beschränken Sie sich auf moderate Mengen.

3. Herzrhythmusstörungen

Herzrhythmusstörungen, wie Vorhofflimmern, sind eine weitere häufige Herzerkrankung. Dabei schlägt das Herz unregelmäßig, was zu Symptomen wie Herzrasen, Schwindel oder sogar Schlaganfällen führen kann. Ursachen können Bluthochdruck, Schilddrüsenerkrankungen oder übermäßiger Koffeinkonsum sein.

Prävention:

• Koffein und Stimulanzien reduzieren: Zu viel Koffein oder Energy-Drinks können das Herz überreizen.
• Elektrolythaushalt im Gleichgewicht halten: Ein Mangel an Kalium oder Magnesium kann Rhythmusstörungen begünstigen. Eine ausgewogene Ernährung ist hier entscheidend.
• Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Besonders bei familiärer Vorbelastung sind regelmäßige Kontrollen wichtig.

4. Herzklappenerkrankungen

Herzklappenerkrankungen treten auf, wenn eine oder mehrere Herzklappen nicht richtig funktionieren. Dies kann angeboren oder durch Infektionen, Alterung oder andere Herzerkrankungen verursacht werden. Symptome sind Atemnot, Müdigkeit und Schwellungen in den Beinen.

Prävention:

• Infektionen vermeiden: Bestimmte Infektionen, wie eine Streptokokken-Infektion, können die Herzklappen schädigen. Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig.
• Gesunder Lebensstil: Auch hier spielen Ernährung, Bewegung und der Verzicht auf Rauchen eine zentrale Rolle.

5. Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK)

Die PAVK betrifft die Blutgefäße außerhalb des Herzens, meist in den Beinen. Sie entsteht durch verengte Arterien und kann zu Schmerzen beim Gehen und im schlimmsten Fall zu Amputationen führen. Rauchen, Diabetes und Bluthochdruck sind die Hauptrisikofaktoren.

Prävention:

• Rauchen aufgeben: Rauchen ist der größte Risikofaktor für PAVK.
• Blutzucker kontrollieren: Diabetiker sollten ihren Blutzucker sorgfältig managen.
• Aktiv bleiben: Regelmäßiges Gehen fördert die Durchblutung in den Beinen.

Aktuelle Entwicklungen in der Schweiz

Die Schweiz setzt verstärkt auf Prävention und Früherkennung von Herzkrankheiten. Neue Technologien wie wearable Devices (z. B. Smartwatches) ermöglichen es, Herzfrequenz und Rhythmus kontinuierlich zu überwachen. Auch die telemedizinische Betreuung gewinnt an Bedeutung, insbesondere in ländlichen Regionen. Zudem fördert die Schweizer Regierung Initiativen zur gesunden Ernährung und Bewegung, um das Bewusstsein für Herzgesundheit zu stärken.

Fazit

Herzkrankheiten sind oft vermeidbar, wenn man frühzeitig die richtigen Schritte einleitet. Ein gesunder Lebensstil, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und ein Bewusstsein für die Risikofaktoren sind die besten Werkzeuge, um das Herz zu schützen. In der Schweiz stehen uns dafür hervorragende medizinische Ressourcen und innovative Technologien zur Verfügung – nutzen wir sie, um unser Herz gesund zu halten.